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Wie verhindere ich, dass ein Inhouse-Seminar erfolgreich wird?

(Kleiner - für die meisten Leser sicher entbehrlicher - Hinweis vorab: Der nachfolgende Text soll eine Persiflage darstellen. Auch wenn wir die meisten Dinge schon exakt so erlebt haben, so möchten wir keinesfalls andeuten, dass unsere Auftraggeber generell so agieren. Es gibt einige wenige sehr uneinsichtige Menschen mit sehr wenig Vorstellungskraft, auf die sich der nachfolgene Text bezieht. Solange Sie sich in dem Text nicht wirklich angesprochen fühlen, sind Sie bestimmt nicht gemeint.)

16 wichtige Regeln, um ein Inhouse-Seminar wirklich erfolglos zu machen

Beachten Sie bitte die nachfolgend aufgeführten Regeln (gern können Sie natürlich auch eigene kreative Varianten ergänzen).

Nur so ist sichergestellt, dass die Kosten für das Seminar „zum Fenster rausgeworfen“ sind und kaum ein Erfolg erzielt werden kann.

  1. Planen Sie den Seminartermin zunächst so, dass das Seminar etwa während der Neueröffnung einer Filiale stattfindet, wo Sie ohnehin jeden Mitarbeiter brauchen. Verschieben Sie dann den Termin so kurzfristig wie möglich. Schließlich konnten Sie ja nicht ahnen, dass gerade jetzt die seit einem Jahr fest geplante Neueröffnung stattfindet.
  2. Verraten Sie den Teilnehmern frühestens einen Tag vor dem Seminar, dass ein Seminar stattfindet. Geben Sie also auch die Einladungen für jeden Teilnehmer, die Sie von uns bekommen, auf keinen Fall rechtzeitig weiter.
  3. Verraten Sie auch nicht, um welches Thema es im Seminar geht. Je weniger die Teilnehmer wissen, umso unsicherer und ängstlicher sind sie. Einen Lernerfolg können Sie so mit wenig Aufwand erschweren.
  4. Motivieren Sie die Teilnehmer, indem Sie ihnen vorher klar machen, dass das Seminar eine Strafe für ihre Unfähigkeit ist und dass man ihnen auf dem Seminar endlich den „Kopf waschen“ wird.
  5. Findet das Seminar in einem eigenen Raum bei Ihnen statt, so wählen Sie einen Raum, in dem es besonders eng ist, der weder beheizt noch gelüftet werden kann und in dem es nach kaltem Rauch stinkt. Sorgen Sie dafür, dass den ganzen Tag hindurch andere Leute den Raum betreten und dort etwas suchen müssen. Noch besser ist es, wenn die Tür ganz fehlt und der Raum direkt an die Verkaufsräume angrenzt und immer mal wieder ein interessierter Kunde vorbeischaut.
  6. Sollten bei Ihnen irgendwelche Umbauarbeiten geplant sein, neue Fenster eingesetzt werden oder ein neuer Fußboden im Seminarraum verlegt werden, so achten Sie peinlich genau darauf, dass diese Arbeiten exakt am gleichen Tag stattfinden wie das Seminar. Die Lärmkulisse verhindert zuverlässig, dass die Teilnehmer alles verstehen können was der Trainer erzählt. Und Handwerker-Arbeiten im Seminarraum lockern das Seminar ungemein auf, auch wenn man dabei nichts lernen kann.
  7. Der Trainer benötigt weder einen Stuhl noch einen Tisch, genau genommen braucht er gar keinen Platz. Planen Sie also den Trainer gar nicht mit ein.
  8. Die Pausenverpflegung stellen Sie gut überlegt zusammen: Sicher lassen sich irgendwo noch ein paar trockene harte Brötchen von vorgestern auftreiben. Zum Mittagessen servieren Sie eine Dose abgelaufenen Kartoffelsalat oder ähnliches, was man sonst ja vernichten müsste – so erfüllt es noch einen guten Zweck. Eine kleine Kanne lauwarmer Kaffee reicht für alle Teilnehmer, die sollen es sich halt gut einteilen. Milch und Zucker braucht sicher niemand, so sparen Sie sich dann auch die Kaffeelöffel. Zuviel Getränkeauswahl schafft nur Verwirrung, also stellen Sie einen Kasten Mineralwasser in den Seminarraum. Gläser brauchen die Teilnehmer natürlich nicht, man kann ja schließlich aus der Flasche trinken.
  9. Sollte das Mittagessen in einem Restaurant geplant sein, so lassen Sie auch das als Überraschung offen. Vor allem seien Sie selbst überrascht, wenn das Restaurant gerade an dem Tag Ruhetag hat oder kein Tisch mehr frei ist. Eine Reservierung ist selbstverständlich nicht nötig, irgendwas wird sich irgendwo in einem der Nachbarorte bestimmt finden lassen. Der Wunsch des Trainers nach pünktlicher Rückkehr nach der Mittagspause ist sowieso nur als Schikane zu sehen. Der hat ja schließlich keine Ahnung davon, wie aufwändig es ist, einen Mittagstisch zu organisieren.
  10. Wie oben (Punkt 7) schon erwähnt: planen Sie den Trainer auch beim Mittagessen gar nicht mit ein. Während er zu Beginn der Mittagspause noch seine Unterlagen ordnet, machen Sie sich alle schnell und leise aus dem Staub. Der Trainer braucht kein Mittagessen, und wenn doch, sind ganz bestimmt noch einige der alten trockenen Brötchen übrig. Und wenn er nicht weiß, wo Sie sind, so belästigt er Sie wenigstens nicht auch noch beim Mittagessen.
  11. Findet das Seminar außerhalb Ihres Betriebes (z.B. in einem Tagungshotel) statt, so verraten Sie weder den Teilnehmern noch sonst irgendwem die Adresse. Sorgen Sie dafür, dass Sie selbst an dem Tag nicht erreichbar sind, schalten Sie Ihr Handy ab. So kann man die Kreativität aller Beteiligten optimal testen.
  12. Hat einer der Seminarteilnehmer eine ansteckende Grippe? Dann schicken Sie den auf keinen Fall nach Hause. Die Seminarteilnahme ist wichtig und nur so kann er über viele Stunden hinweg mit Niesen und Schneuzen in dem engen nicht gelüfteten Raum seine Kollegen zuverlässig anstecken.
  13. Das Seminar ist für maximal 12 Teilnehmer konzipiert. Genau genommen ist das Geldverschwendung. Stopfen Sie 20 Leute in den Raum, die können alle was lernen – dafür ist ein Seminar ja da. Achten Sie darauf, dass mindestens die Hälfte der Teilnehmer mit dem Thema gar nichts anfangen kann oder vollkommen ungeeignete Voraussetzungen mitbringt. In einem Führungsseminar beispielsweise sollten immer mindestens drei Verkäufer-Azubis im ersten Lehrjahr dabei sein. Die können hier garantiert nichts lernen, bremsen aber das Seminar dafür doch ganz erheblich.
  14. Stellen Sie sicher, dass stets mehrere Seminarteilnehmer urlaubsbedingt am Seminar gar nicht teilnehmen können. Dies sorgt bei Seminarbeginn für Verzögerungen, bis endlich klar ist, dass diese Teilnehmer gar nicht kommen werden.
  15. Stellen Sie absurde Erwartungen an das Seminar. Vielleicht haben Sie einen Alkoholiker unter Ihren Mitarbeitern oder einen mit Schweißfüßen und Hygieneproblemen, wo Sie sich selbst nicht getrauen, das Thema anzusprechen. Schicken Sie ihn in ein beliebiges Verkaufstraining und zeigen Sie hinterher dem Trainer deutlich Ihre Enttäuschung darüber, dass diese Probleme durch die Seminarteilnahme nicht behoben wurden.
  16. Sobald Sie nach dem Seminar bemerken, dass sich durch das Seminar in Ihrem Geschäft etwas zum Positiven hin verändert, so gehen Sie gleich dazwischen und weisen Sie die Mitarbeiter zurecht, die plötzlich Kundenfreundlichkeit zeigen. Gehen Sie stets als Vorbild voran und lehnen Sie alles ab, was Ihre Mitarbeiter im Seminar gelernt haben. Der Trainer hat ja sowieso keine Ahnung. Schließlich ist es Ihr Geschäft und Sie sagen, was zu tun ist.

Vielen Dank für Ihr Interesse und Ihr Engagement.

Rechnen Sie bitte damit, dass der Trainer Ihre hier beschriebenen Maßnahmen kritisieren wird. Lassen Sie sich dadurch aber bitte nicht beirren! Unsere Trainer sind leider nicht in der Lage so viele Katastrophen so konsequent umzusetzen, hier brauchen wir unbedingt Ihre Hilfe. Wir sind sicher, dass der Misserfolg Ihren Erwartungen voll entsprechen wird.

Bitte empfehlen Sie uns nicht weiter und buchen Sie bitte nie wieder ein Seminar bei uns,