Kommunikation – eine Herausforderung

Was ist Kommunikation?

Als Kommunikation bezeichnet den Informationsaustausch zwischen Personen. Kommunikation ist eine grundlegende Notwendigkeit menschlichen Lebens. Sie ist eng mit der sozialen Interaktion verbunden, da Kommunikation Beziehungen schafft und verändert.

Der Begriff „Kommunikation“ leitet sich vom lateinischen „communis“ ab und bedeutet „gemeinsam“. Schon hier wird deutlich, dass Kommunikation sich nicht auf den Austausch von Wörtern beschränkt, sondern dass ein gemeinsames Ziel, gemeinsame Interessen oder zumindest ein gemeinsamer Kenntnisstand wichtiger Bestandteil der Kommunikation ist.

Kommunikation bedeutet:

  • Verständigung
  • Mitteilung/Information
  • Interesse
  • Austausch

Durch Kommunikation erlebt der Mensch sich selbst und andere (Selbstwahrnehmung/Fremdwahrnehmung). Er kommuniziert, um auf andere zu wirken, um bestätigt zu werden und um etwas Bestimmtes zu erreichen (Wechselwirkung).

„Man kann nicht nicht kommunizieren.“

Dieser Satz wurde von Paul Watzlawik (1969) formuliert und ist eine Art Grundgesetz der Kommunikation. Damit ist gemeint, dass jedes Verhalten Mitteilungscharakter hat. Man muss nicht unbedingt etwas sagen, um etwas mitzuteilen. Man unterscheidet zwischen verbaler und nonverbaler Kommunikation. Nonverbale Kommunikation findet über Körpersprache, Gestik, Mimik, Körperhaltung und Verhalten statt.

Körpersprache

Die meisten Menschen überschätzen den sprachlichen Anteil bei der gegenseitigen Verständigung. Laut Umfragen schätzen die meisten Menschen den Anteil der verbalen Kommunikation auf 70% und den der nonverbalen auf 30% .

In Wirklichkeit jedoch sieht das Verhältnis so aus: Von allen Informationen, die ein Gesprächspartner aufnimmt, macht das gesprochene Wort nur 3% aus. 

Das Nachrichten-Quadrat

Friedemann Schulz von Thun (Kommunikationswissenschaftler) erweiterte das ursprüngliche Sender-/Empfängermodell und stellt nun vier Aspekte der gesendeten Botschaft in einem Kommunikations-Quadrat (4-Seiten-Modell) dar. Er zeigt damit, dass Kommunikation nicht nur die Übermittlung verbaler Informationen ist sondern noch mehrere andere Aspekte hat.

Die vier Ebenen des Nachrichten-Quadrats

Sache

Worüber ich informiere

Eine Nachricht enthält meist eine sachliche Information, d.h. objektive Fakten. Immer wenn es um eine Sache geht, sollte dieser Anteil im Vordergrund stehen.

Selbstkundgabe

Was ich von mir selbst kundgebe

In jeder Nachricht wird auch Information über die Person des Senders transportiert. Sie erfahren beispielsweise über die Art der Gedanken etwas oder was der Sender wichtig findet und was nicht, worauf er besonderen Wert legt, welche Fähigkeiten oder Empfindlichkeiten gerade vordergründig sind.

Beziehung

Was ich von dir halte oder wie wir zueinander stehen

In der Nachricht kann man auch erkennen, wie Sender und Empfänger zueinander stehen. Oft zeigt es sich an der Art der Wortwahl, im Tonfall und den non-verbalen Signalen.

Appell

Wozu ich dich veranlassen möchte / Was ich von dir erwarte

Wie jemand etwas sagt, hat oft einen Grund. Er möchte damit auf den Empfänger Einfluss nehmen. Die Nachricht dient also auch dazu, den Empfänger zu etwas veranlassen. Dieser Versuch, Einfluss zu nehmen, kann entweder sehr offen oder auch verdeckt sein.

Mit vier Ohren empfangen

Das Nachrichten-Quadrat beschreibt die Kommunikation überwiegend aus der Sicht des Senders. Das Vier-Ohren-Modell befasst sich mit der Empfänger-Seite. Was zwischenmenschliche Kommunikation so kompliziert macht ist: Der Empfänger hat prinzipiell die freie Auswahl, auf welche der vier Ebenen der Nachricht er wie stark reagieren will.

Diese freie Auswahl des Empfängers führt zu manchen Störungen – etwa dann, wenn der Empfänger auf eine Seite Bezug nimmt, auf die der Sender das Gewicht nicht legen wollte. Oder wenn der Empfänger nur mit einem Ohr hört und damit taub auf den anderen ist oder sich taub stellt. Die ausgewogene „Vielohrigkeit“ sollte zur kommunikativen Grundausrüstung des Empfängers gehören. Von der Situation abhängig ist dann zu entscheiden, auf welche Ebene(n) zu reagieren ist.

Bei vielen Empfängern ist eines der vier Ohren – unabhängig von der jeweiligen Situation – besonders gut ausgeprägt.

Beispiel für die vier Ebenen der Kommunikation

Eine ernst gemeinte Geschichte zum Schmunzeln

Ein Ehepaar fährt gemeinsam im Auto. Sie fährt, während er Beifahrer ist.

Er sagt: „Die Ampel ist grün.“

  • Seine Sachebene: „Ich sehe, dass die Ampel grün ist.“
  • Seine Selbstkundgabe: „Ich passe auf.“
  • Seine Beziehungsebene: „Ich will dir helfen, falls du es übersehen hast.“
  • Sein Appell: „Du kannst jetzt losfahren.“

Was die Fahrerin wahrnimmt, kann sich unterscheiden:

  • Sachebene: „Ja, die Ampel ist grün, das sehe ich auch“
  • Selbstkundgabe: „Er ist ein Besserwisser.“
  • Beziehungsebene: „Er traut mir nicht einmal zu, dass ich eine Ampel sehen kann.“
  • Appellebene: „Er meint, ich träume vor mich hin und passe nicht auf.“

Ihre Reaktion: Sie sagt laut: „Möchtest du lieber fahren?“

  • Ihre Sachebene: „Ich weiß, dass die Ampel grün ist und fahre gleich los.“
  • Ihre Selbstkundgabe: „Ich bin nicht blöd, ich kenne die Verkehrsregeln.“
  • Ihre Beziehungsebene: „Ich will mich nicht von dir kritisieren lassen, wenn ich fahre.“
  • Ihre Appellebene: „Lass mich in Ruhe!“

Das Beispiel zeigt anschaulich, was man alles in einen kurzen Satz hineininterpretieren kann – wenn man will.

Sie sehen - Kommunikation kann ganz schön kompliziert sein.

Das Dumme dabei ist nur, sie ist tatsächlich so kompliziert. Und sie funktioniert nur, wenn beide Gesprächsteilnehmer einigermaßen korrekt kommunizieren. Fehler aufgrund von Missverständnissen und Fehlinterpretationen schleichen sich ohnehin noch genug ein.

Ein Team, das gut kommuniziert, kann weitaus bessere Leistungen erzielen als ein schlecht kommunizierendes Team.

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